21. „!NIEWIEDER – Erinnerungstag im deutschen Fussball

Nachhaltigkeit
31.01.2025

Beim Heimspiel gegen Borussia Dortmund findet der „!NieWieder – Erinnerungstag im deutschen Fußball“ statt. Dabei wird den verfolgten, deportierten und ermordeten Menschen im Nationalsozialismus gedacht, ihre widerfahrenden Geschichten weitererzählt und gegen das Vergessen gekämpft.

„Dass Auschwitz nie mehr sei!“

Vor 80 Jahren, am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau befreit. Jedes Jahr rund um diesen Tag gedenkt die deutsche Fußballfamilie der verfolgten, deportierten und ermordeten Menschen im Nationalsozialismus.

Überlebende kämpfen gegen das Verdrängen

Im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau wurden mehr als eine Millionen Menschen ermordet. Der Name Auschwitz steht heute symbolisch für den Völkermord an den europäischen Juden sowie an den Roma und Sinti im Zweiten Weltkrieg. Nach Befreiung des Lagers durch die Rote Armee setzten sich Überlebende dafür ein, auf dem ehemaligen Gelände eine Gedenkstätte zu errichten. Ein Umstand, der auf alle ehemaligen Orte von Konzentrationslagern zutrifft: Dass es heute so viele größere oder kleinere Gedenkstätten gibt, war keine zwangsläufige Entwicklung nach 1945, sondern ein Ergebnis jahrelanger Kämpfe von Überlebenden, ihren Angehörigen und zivilgesellschaftlichen Initiativen – oft und lange gegen staatliche und gesellschaftliche Widerstände.

Erinnerungsarbeit im Fußball

Auch im Fußball gab es lange Zeit Widerstände, sich mit der nationalsozialistischen Vergangenheit auseinanderzusetzen. Stimmen von kritischen Historikern und Journalisten fanden wenig Gehör und Vereinssowie Verbandsfunktionäre wurden nicht müde, auf den „unpolitischen Sport“ zu verweisen. Ein Umdenken fand erst mit der Jahrtausendwende statt. So gab der Deutsche Fußball-Bund (DFB) 2001 eine Studie zur Aufarbeitung der Verbandsgeschichte im Nationalsozialismus in Auftrag. Seit 2005 verleiht er einen Preis an Projekte, die sich gegen Diskriminierung einsetzen. Namensträger des Preises ist Julius Hirsch, der mehrfach Deutscher Meister wurde und im deutschen Nationalteam spielte, bevor er im März 1943 in das KZ Auschwitz deportiert und dort vermutlich direkt nach seiner Ankunft vergast wurde. Inspiriert von einer italienischen Kampagne gründete sich 2004 die Initiative „!NieWieder“ und setzt sich seitdem für einen jährlichen „Erinnerungstag im deutschen Fußball“ rund um den 27. Januar ein. Das Netzwerk aus Fangruppen und -projekten, antirassistischen Bündnissen, Amateur- und Profivereinen, der DFL und dem DFB sowie zahlreichen Personen und Institutionen aus der Zivilgesellschaft und der politischen Bildungsarbeit möchte die Fußballfamilie jährlich dazu anregen, der verfolgten Mitglieder zu gedenken und alles dafür zu tun, „dass Auschwitz nie mehr sei!“ – so auch wieder rund um unser Heimspiel gegen den BVB an diesem Samstag!