2:1 – Mit dem Siegtreffer in der Nachspielzeit ins dritte Bundesliga-Jahr in Folge!

Profis
27.05.2025

Kampf bis zum Umfallen, nicht auszuhaltende Spannung und Emotionen, die kaum in Worte zu fassen sind: Der 1. FC Heidenheim 1846 hat sich im Rückspiel der Relegation zur Bundesliga am Dienstagabend gegen die SV Elversberg durchgesetzt. Beim 2:1 in der URSAPHARM-Arena trafen Mathias Honsak (9.) und Leo Scienza (90. +5) zum frenetisch umjubelten Auswärtssieg. Die Mannschaft feierte anschließend noch lange gemeinsam vor dem Gästeblock mit 1.600 mitgereisten FCH Fans und anschließend weiter bis tief in die Nacht. Das dritte Jahr Bundesliga in Heidenheim ist uns jetzt nicht mehr zu nehmen!

Mit zwei personellen Veränderungen in der Startelf wartete Frank Schmidt dabei an der Kaiserlinde auf. Für Adrian Beck und Niklas Dorsch rückten Luca Kerber sowie Léo Scienza neu in die Anfangsformation. Schmidts Gegenüber Horst Steffen tauschte auf einer Position. Der in Heidenheim noch gelbgesperrte Lukas Pinkert begann erwartungsgemäß in der Innenverteidigung.

Erwartungsgemäß dauerte es auch diesmal nicht lange, ehe die Partie auf Betriebstemperatur kam. Beide Teams gingen sofort energisch zu Werke. Den ersten Abschluss verzeichnete dabei der FCH. Marvin Pieringer (5.) hatte halblinks im Strafraum Platz und zog ab. Den Abpraller von Kristof konnte aber niemand mehr verwerten. Auf der Gegenseite brachten sich die Rot-Blau-Weißen zwei Zeigerumdrehungen später selbst in Bedrängnis, als Marnon Busch den Ball an der Außenlinie gegen Zimmerschied verlor. Doch den Pass des Elversbergers in die Gefahrenzone konnte Kevin Müller entscheidend abfangen.

Nach diesem flotten Anfang war es daher keine Überraschung, dass der erste Treffer nicht lange auf sich warten ließ. Nach einem Kopfballduell im Mittelfeld landete die Kugel bei Léo Scienza. Der Brasilianer schaltete blitzschnell um und spielte auf Mathias Honsak, der somit das Tor vor sich hatte und sich diese Gelegenheit zur frühen Führung nicht nehmen ließ. 1:0 für den FCH in der 9. Minute – besser hätte der Start nicht laufen können! Das Tor gab den Heidenheimern zusätzliches Selbstvertrauen und brachte Ruhe ins Spiel, das in der Folge zunächst von zwei verletzungsbedingten Wechseln auf beiden Seiten geprägt war. Für Semih Sahin auf Seiten der Saarländer und Marvin Pieringer beim FCH ging es nicht mehr weiter. Carlo Sickinger (18.) und Budu Zivzivadze (22.) kamen jeweils von der Bank.

Echte Chancen waren bis dato erstmal nicht gegeben, auch weil der FCH den Gastgebern nichts zuließ und konzentriert verteidigte. Die Elversberger Offensive fand lange kein Durchkommen, hatte in der 31. Minute dann aber einmal zu viel Platz. Zimmerschied hatte vor dem Strafraum den einlaufenden Fellhauer angespielt, der dies eiskalt ausnutzte und zum 1:1 in die Maschen schob. Nun wurde das Duell wieder temporeicher, die SVE hatte nun Aufwind. Mehr als ein Fernschuss von Fellhauer aus 20 Metern in der 38. Minute gab es trotzdem nicht mehr zu notieren.

Wer dachte, der FCH wäre wie so oft in dieser Pause daraufhin stabiler aus der Pause gekommen, der lag diesmal falsch. Der zweite Durchgang startete in der 47. Minute mit einem Schock aus Heidenheimer Sicht. Baum hatte rechts Platz und gab ins Zentrum, wo Petkov aus abseitsverdächtiger Position zum Ball ging, ehe Busch zu klären versuchte. Die Kugel kam dann zu Zimmerschied, der per Kopf nach links an den Pfosten weiterleitete. Dort vollstreckt Asllani aus sehr kurzer Distanz. Die Kaiserlinde tobte, 2:1 für den Zweitligisten – dachten an alle. Der VAR hatte sich eingeschaltet und schickte Schiedsrichter Sascha Stegemann an die Seitenlinie. Stegemann sah sich die Situation selbst auf Video an und revidiert den Treffer. Petkov hatte sich klar aktiv zum Ball bewegt – Abseits!

Kollektives Durchatmen war bei Spielern, Trainer und Fans des FCH angesagt. Die Elversberger waren hingegen aufgestachelt, störten die Gäste stets früh und sorgten dadurch dafür, dass beim FCH das Aufbauspiel nicht richtig funktionierte. Einen der wenigen Entlastungsangriffe wurde wiederum nicht richtig zu Ende gespielt. Nach Flanke von rechts drosch Luca Kerber (67.) im Zentrum den Ball doch deutlich über den Kasten. Die SVE blieb weiterhin das deutlich spielbestimmende Team – ohne sich die ganz großen Chancen zu erarbeiten. Asllani (71.) und Damar (72.) konnten ihre Aktionen kurz hintereinander nicht nutzen.

Erst in der 78. Minute reagierte Frank Schmidt mit seinen Wechseln Nummer zwei und drei in diesem Spiel. Paul Wanner (für Mathias Honsak) und Niklas Dorsch (für Luca Kerber) sollten nochmals Schwung von der Bank bringen. Doch auch in der Schlussphase blieben die Saarländer das aktivere Team, wenngleich ohne die nötige Durchschlagskraft. Eine Verlängerung schien die logische Konsequenz – bis zur fünften Minute der Nachspielzeit: Über Budu Zivzivadze und Paul Wanner wurde Léo Scienza halblinks freigespielt, brachte sich am Strafraumrand noch geschickt in Position und schloss dann aus 15 Metern mit einem strammen Schuss halbhoch ins linke Toreck ein.

Rot-Blauer Jubel brandete auf, wohin das Auge reichte in der URSAPHARM. Auch die zweiminütige Nachspielzeit der Nachspielzeit wurde überstanden, ehe schließlich feststand, dass der 1. FC Heidenheim mal wieder dramatisch Geschichte geschrieben hatte und nach diesem Sieg in der Relegation auch in der Saison 2025/26 wieder in der Bundesliga an den Start gehen wird – zum dritten Mal in Folge bereits!

Statistik zum Spiel

SV 07 Elversberg: Kristof - Baum, Rohr, Le Joncour, Neubauer - Fellhauer, Şahin (18. Sickinger) – Petkov (90.+7 Feil), Damar (90.+7 Ebnoutalib), Zimmerschied (24. Schnellbacher)- Asllani

FCH: Müller - Busch, Mainka, Siersleben - Traoré, Schöppner, Kerber (78. Dorsch), Krätzig (90.+7 Föhrenbach) – Scienza (90.+7 Gimber), Pieringer (22. Zivzivadze), Honsak (78. Wanner)

Tore: 0:1 Honsak (9.), 1:1 Fellhauer (31.), 1:2 Scienza (90.+5)

Gelbe Karten: Zimmerschied / Kerber, Traoré, Wanner

Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel)

Zuschauer: 9.105 (URSAPHARM-Arena)