1:2 – Der Anschlusstreffer in der Nachspielzeit kommt zu spät!

Profis
20.09.2025

Der 1. FC Heidenheim 1846 musste am Samstagnachmittag, in einem engen Duell in der Bundesliga auswärts beim Hamburger SV, eine bittere Niederlage hinnehmen. Nach der Führung der Gastgeber durch Luka Vusković (42.) und Rayan Philippe (59.) konnte Adam Kölle in der Nachspielzeit nur noch für den FCH verkürzen. Neben dem Innenverteidiger feierte auch Offensivakteur Yannik Wagner, ebenfalls ein Eigengewächs aus dem HARTMANN NachwuchsLeistungsZentrum, sein Debüt im deutschen Fußball-Oberhaus.

Insgesamt vier Änderungen, im Unterschied zur 0:2-Heimniederlage vor Wochenfrist gegen Borussia Dortmund, nahm Frank Schmidt dabei vor. Besser gesagt: War der Cheftrainer gezwungen vorzunehmen. Leart Pacarada (Kreuzbandriss), Mathias Honsak (muskuläre Probleme) und Budu Zivzivadze (Rotsperre) fielen aus, dafür begannen Jonas Föhrenbach, Niklas Dorsch und Mikkel Kaufmann. Zudem begann Sirlord Conteh für Adrian Beck (zunächst auf der Bank).

Von Beginn an präsentierte sich der FCH aufmerksam und sofort energisch in den Zweikämpfen - so wie beispielsweise Niklas Dorsch nach fünf Zeigerumdrehungen beim möglichen ersten Hamburger Torabschluss erfolgreich dazwischenging. Im Spiel nach vorne legten die Rot-Blau-Weißen wiederum immer wieder ordentlich Tempo an den Tag. Die Gastgeber waren deshalb schnell gezwungen gleich mehrfach zur Ecke zu klären. Aus einer dieser Standards entstand auch die erste gefährliche Strafraumsituation. Kurz ausgeführt fand der Eckstoß von rechts Luca Kerber (10.) in der Mitte, der Daniel Heuer Fernandes per Kopf zur Parade zwang. Und der HSV-Keeper blieb im Mittelpunkt des Geschehens: Jonas Föhrenbach, Sirlord Conteh und Jan Schöppner (11.) kombinierten sich auf rechts durch, wobei Letztgenannter mit seinem Schuss an Heuer Fernandes scheiterte. Der FCH war bis dato das bessere und aktivere Team, konnte das jedoch nicht in Zählbares ummünzen. Auch Arijon Ibrahimovic brachte, nach seinem Doppelpass mit Sirlord Conteh, den Ball in der 19. Minute aus guter Position nicht im Netz unter.

Nach knapp einer halben Stunde hatten die Heidenheimer dann aber Glück, dass sich dies nicht rächte. Die Gastgeber fanden nun besser in die Partie und kamen zu zwei hochkarätigen Möglichkeiten. Erst lenkte Diant Ramaj einen Lupfer von Ransford Königsdörffer (27.) gerade noch so über den Kasten, ehe beim fälligen Eckball Luka Vusković mit einer Direktabnahme aus kürzester Distanz die Kugel drüber drosch. Jetzt war der HSV das aktivere Team und zeigte sich in Sachen Chancenverwertung effizienter: Luc Dompés Freistoß in der 41. Minute passierte die Heidenheimer Mauer, über Umwege kam der Ball zu Gocholeishvili. Doch der FCH bekam die Situation nicht bereinigt. Stattdessen zog Vusković aus rund zehn Metern ab und traf zur 1:0-Führung. Doch das war es in dieser actionreichen ersten Hälfte keineswegs: Zweimal wäre der umgehende Heidenheimer Ausgleich möglich gewesen. Aber Arijon Ibrahimovics Flachschuss (44.) war zu zentral und auch Luca Kerber zirkelte in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs wenige Zentimeter am Pfosten vorbei.

Ohne Wechsel auf beiden Seiten ging es nach der Pause im Volksparkstadion weiter. Und der FCH machte zunächst weiter, wie er vor in der ersten Hälfte aufgehört hatte. Nach einem Fehler von Omari im Spielaufbau scheiterte Mikkel Kaufmann vier Minuten nach Wiederanpfiff aus spitzem Winkel an Daniel Heuer Fernandes. Noch größer war die Chance auf den Ausgleich in der 54. Minute, als Sirlord Conteh einen Abpraller eines Ibrahimovic-Schusses über das Tor setzte – der FCH brachte die Kugel bis dato einfach nicht über die Linie. Umso bitterer war, dass dies der HSV für sich nutzen konnte. Rayan Philippe (59.) nahm eine Hereingabe von Fabio Vieira ab und erzielte das 0:2.

Nun wurde es ein wildes Spiel, weil der FCH ins Risiko gehen musste und der FCH Konter setzte. Dabei parierte Diant Ramaj in der 72. Minute entscheidend gegen Ransford Königsdörffer. Dessen Teamkollege Fabio Viera (77.) wiederum probierte es mit einem Drehschuss – zum Glück ging dieser knapp daneben. Aber auch auf der Gegenseite ergaben sich noch Chancen. Die Kopfbälle von Patrick Mainka (84.) und Stefan Schimmer (87.) brachten nichts ein. So dauerte es bis in die achtminütige Nachspielzeit, ehe der Knoten auf Heidenheimer Seite platzte. Nach einem geblockten FCH-Eckball zog Omar Traoré aus der Distanz ab, Bundesliga-Debütant Adam Kölle (90.+3) hielt seinen Fuß rein und ließ Heuer Fernandes damit keine Chance. Nun wurde es nochmal hektisch auf beiden Seiten, wobei Robert Glatzel (90.+5) nur die Latte traf, ehe Traoré`s Schuss abgeblockt wurde, bevor Schiedsrichter Florian Exner die Partie abpfiff.

Statistik zum Spiel

HSV: Fernandes – Omari, Vusković, Elfadli – Gocholeishvili (85. Mikelbrencis), Vieira (79. Rössing-Lelesiit), Remberg, Muheim – Philippe (73. Lokonga), Dompe (73. Balde) – Königsdörffer (85. Glatzel)

FCH: Ramaj – Traoré, Mainka, Gimber (68. Busch), Föhrenbach – Kerber (53. Beck), Dorsch, Schöppner (68. Schimmer) – Conteh, Kaufmann (79. Wagner), Ibrahimovic (79. Kölle)

Tore: 1:0 Vusković (42.), 2:0 Philippe (59.), 2:1 Kölle (90.+3)

Zuschauer: 57.000 (ausverkauft)   

Schiedsrichter: Dr. Florian Exner (Münster)

Gelbe Karten: Elfadli, Philippe, Vieira, Remberg, Heuer Fernandes / Kölle